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Unser Schulhund „Emil“

Konzeption tiergestützter Pädagogik an der Helene-Schoettle-Schule

Ansprechpartner: Andreas Thiemke (Sonderschullehrer)

Was ist ein Schulhund?

Haustiere, im Speziellen Hunde, haben durch ihr unvoreingenommenes Auftreten einen positiven Einfluss auf das menschliche Wohlbefinden. Durch ihre Präsenz in einer Schulklasse können sie, allein durch ihre Anwesenheit zu einer positiven Atmosphäre beitragen. Ein Schulhund begleitet seinen Halter regelmäßig bei der Arbeit in der Schule und hilft dem Lehrer, die Lern- und Entwicklungsprozesse der SchülerInnen auf unterschiedlichen Ebenen positiv zu beeinflussen.

Eignung und Ausbildung von Schulhund „Emil“ Der Labrador-Rüde Emil wurde am 10.01.2014 geboren. Bereits mit wenigen Monaten wurde Emil regelmäßig für kurze Zeit mit an die Helene-Schoettle-Schule genommen, um ihn an seinen Einsatzort zu gewöhnen. Emil besuchte eine Welpen- und Junghunde-Schule. Aktuell wird er am Ausbildungszentrum HandinPfote in Reutlingen speziell als Schulhund ausgebildet. Hund und Hundehalter werden dabei in Theorie und Praxis auf den Einsatz in der Schule vorbereitet. (http://www.ausbildungszentrum-handinpfote.de) Emil zeigt keinerlei aggressives Verhalten, weder gegenüber Menschen noch gegenüber anderen Hunden. Er ist stark am Menschen orientiert, ist wenig geräusch- oder stressempfindlich und hat einen guten Grundgehorsam. Emil ist regelmäßig in Behandlung bei einem Tierarzt. Eine Bestätigung des Tierarztes über Impfungen, Entwurmung und gesundheitliche Eignung liegt vor.

Rahmenbedingungen und Einsatz an der Helene-Schoettle-Schule

  • Herr Thiemke ist Emils Halter bzw. Trainer und sowohl während wie auch außerhalb des Einsatzes an der Schule für Emil verantwortlich.
  • Herr Thiemke ist auch Ansprechpartner für mögliche Fragen zum Thema Schulhund
  • Dem Einsatz des Schulhundes wurde in einer Gesamtlehrerkonferenz zugestimmt.
  • Schulamt und Gesundheitsamt sind über den Schulhund informiert.
  • Ein Attest des Tierarztes über die gesundheitliche Eignung des Hundes liegt vor.
  • Für Emil wurde eine Hundehaftpflichtversicherung abgeschlossen. Die Versicherung ist über den Einsatz an der Schule informiert.
  • Der Kontakt der SchülerInnen zum Hund ist immer freiwillig. Kein Kind wird gezwungen in direkten Kontakt mit dem Schulhund zu treten.
  • Von den Eltern ist eine Einverständniserklärung zu unterschreiben sowie ggf. Auskunft über Allergien oder besondere Ängste zu geben.
  • Emil läuft während der Unterrichtszeit nicht frei im Schulhaus oder auf dem Schulgelände.
  • Auf ängstliche SchülerInnen wird besonders Rücksicht genommen. Sie werden behutsam an die Arbeit mit dem Hund herangeführt
  • Emil bleibt nie ohne eine Lehrkraft im Klassenzimmer.
  • Die SchülerInnen werden vor dem ersten Hundekontakt in entsprechende Regeln eingewiesen.
  • Es wird darauf geachtet, dass sich die SchülerInnen nach dem Hundekontakt die Hände waschen. Waschbecken und Seife stehen zur Verfügung.
  • Der Hund hat keinen Zutritt zur Schulküche.

Einsatz des Schulhundes:

  • Emil wird vorwiegend zur Arbeit in der Klasse von Herrn Thiemke eingesetzt
  • Auf speziellen Wunsch werden Stunden zur Einzelförderung angeboten.
  • Zukünftig ist geplant, dass die Arbeit mit Emil, im Rahmen einer AG während der Freizeitstunde, für mehr SchülerInnen an der Schule ermöglicht werden soll
  • Emil begleitet Herrn Thiemke momentan immer an zwei Tagen in der Woche bei der Arbeit.
  • Emil wird für einzelne Sequenzen aktiv in den Unterricht mit einbezogen, be-kommt aber auch ausreichend Zeit, sich auszuruhen. Dazu hat er einen festen Platz, an dem er nicht gestört werden darf.

Wirkungsbereiche tiergestützter Pädagogik

Im Allgemeinen hat die Anwesenheit eines Hundes enorme Auswirkungen auf die Motivation der SchülerInnen. Das Team Hund-Lehrer kann durch die gemeinsame Arbeit gezielt auf unterschiedliche Entwicklungsbereiche der SchülerInnen Einfluss nehmen:

Sprache: z.B.

  • Üben einer klaren und deutlichen Aussprache, um dem Hund Kommandos zu geben
  • Erweiterung des Wortschatzes durch die Auseinandersetzung mit Begriffen rund um das Thema „Hund“
  • Modulation der Stimme (wie reagiert der Hund auf leise bzw. laute Ansprache)

Kommunikation: z.B.

  • Auseinandersetzung mit der Körpersprache von Hunden und von Menschen
  • Hunde können in unterschiedlichen Situationen und auch für schüchterne Schüler als Gesprächsanlass dienen
  • Dem Hund mit Gesten Kommandos geben.

Motorik: z.B.

  • Streicheln des Hundes
  • Gemeinsam einen Parcours durchlaufen, Balancieren etc.
  • Dem Hund mit Handzeichen Befehle geben

Körpergefühl: z.B.

  • Bedürfnisse des Hundes wahrnehmen und mit eigenen körperlichen Bedürfnissen vergleichen
  • Anspannung/Aktion und Entspannung gemeinsam mit dem Hund erleben
  • Atmung und Herzschlag beim Mensch und beim Hund spüren

Emotionalität: z.B.

  • Ängste durch gezielte Begegnungen abbauen
  • Körpersprache als Ausdruck von Gefühlen und Bedürfnissen
  • Zuwendung des Hundes zur Förderung der emotionalen Ausgeglichenheit
  • Hund als motivationaler Faktor

Soziabilität: z.B.

  • Gruppenaktionen mit und für den Hund (Hundekuchen backen, eine Hundehütte bauen, Suchspiele mit dem Hund)
  • Die Wirksamkeit des eigenen Handelns und den Einfluss auf andere am Beispiel „Hund“ erkennen
  • Verantwortung übernehmen
  • Geduld und Frustrationstoleranz trainieren

Kognition: z.B.

  • „Hund“ als Thema im Sachunterricht
  • Förderung der Konzentrationsfähigkeit
  • Hund überbringt zu lösende Aufgaben
  • Wie lerne ich? Wie lernt ein Hund?

Wahrnehmung: z.B.

  • Sinneswahrnehmung von Mensch und Hund miteinander experimentell vergleichen
  • Den Hund fühlen, riechen, hören, sehen

Stand: 12.12.2014
A. Thiemke (a.thiemke@helene-schoettle-schule.de)