Springe zum Inhalt

Die Grundstufe

Die Grundstufe umfasst die Schuljahre von der ersten bis zur vierten Klasse. Es ist der Einstieg in das Schulleben. Eine Klasse setzt sich aus Lehrkräften, pädagogischen/pflegerischen Fachkräften und FSJlern zusammen.

Nach ca. ein bis zwei Monaten wird ein Perspektivgespräch mit den Eltern geführt. Das Perspektivgespräch bildet die Grundlage, um einen Plan zur Förderung sowie Ziele festzulegen für die einzelnen Schüler:innen festzulegen. Die Eltern können in diesem Gespräch ihre Wünsche und Erwartungen äußern.

In den ersten vier Schuljahren werden folgende Kompetenzen angestrebt:

  • Die Schüler:innen nehmen sich als Person mit Stärken und Schwächen wahr. Sie werden von den Lehrer:innen in ihrer Selbständigkeit unterstützt und lernen bei Bedarf Hilfe anzufordern und anzunehmen.
  • Im Unterricht lernen die Schüler:innen Bilder, Zahlen, Buchstaben und Schrift, sowie deren Bedeutung im Alltag kennen und anzuwenden.
  • Die Schüler:innen erleben sich als Kommunikations- und Interaktionspartner und entwickeln ihre individuellen Äußerungsformen weiter.
  • Die Schüler:innen nehmen die Tages- und Ordnungsstrukturen im Schulalltag wahr und lernen sich zeitlich und räumlich zu orientieren.
  • Die Schüler:innen nehmen sich als Teil einer Gruppe wahr und entwickeln ihr individuelles Regelverständnis und ihre sozialen Umgangsformen weiter.

Die Schulanfänger:innen kommen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Die Aufgabe der Lehr- und pädagogischen Fachkräfte ist es die Kinder bei ihrem Entwicklungsstand abzuholen und darauf aufzubauen. Diese Vorerfahrungen, sowie die Stärken und der Förderbedarf der Kinder bilden in der Grundstufe die Grundlage und den Ausgangspunkt schulischen Lernens in den ersten Schulwochen.

Nach Bedarf werden im Schulalltag Hilfsmittel zur Unterstützen Kommunikation benutzt, wie beispielsweise der Einsatz von Bildsymbolen oder Gebärden. Im Einzelfall werden elektronischen Hilfsmitteln, wie Talker oder Tablet, zur Kommunikation verwendet.

In den ersten Schulwochen liegt der Schwerpunkt auf der Eingewöhnung der Schulanfänger:innen in ihre neue Umgebung. Sie lernen ihre Klasse, die Schule und den Tagesablauf mit seinen Strukturen und Regeln kennen.

Die Klassenlehrer:in begleitet die Klasse konstant durch die Schulwoche und ist Ansprechpartner:in. Schon von Anfang an ist der Tagesablauf klar strukturiert und bieten den Kindern dadurch Sicherheit und Halt.

So kann beispielsweise ein Tag in der Grundstufe aussehen:
8:20 Uhr: Die Kinder werden vom Bus abgeholt und ins Klassenzimmer gebracht. Anschließend findet eine Kleine Ankommens-Phase statt.
8:45 Uhr: Der Morgenkreis findet statt. In diesem werden die Wochentage, Jahreszeiten, der Stundenplan, die Anwesenden Kinder und Erwachsenen besprochen.
9:00 Uhr: Nun findet eine Arbeitsphase statt die auf die individuellen Fähigkeiten der Kinder angepasst ist.
9:30 Uhr: Nach der Arbeitsphase findet nun das gemeinsame Frühstück statt.
10:00 Uhr: Es findet eine Pause statt die auf dem Hof verbracht wird.
10:30 Uhr: Die Klasse wird aufgeteilt, um die Individuellen Ziele und den Förderplan umsetzen zu können.
11:55 Uhr: Die Klasse trifft sich wieder und geht zusammen in den Speisesaal, um gemeinsam zu essen.
12:45 Uhr: Freizeitstunde
13:35 Uhr: Nun findet wieder eine Arbeitsphase statt.
15:10 Uhr: Die Kinder werden zum Bus gebracht.

Immer wiederkehrende Abläufe sind beispielsweise:

  • Das Frühstück wird gemeinsam vorbereitet und im Klassenzimmer eingenommen.
  • Die Unterrichtsstunden entsprechen den im Stundenplan angegebenen Fächern (Mathematik, Deutsch, Musik, Schwimmen, Sport, TU, ...)
  • Zum Mittagessen geht die Klasse in Begleitung in den Speisesaal.
  • Die Stunde nach dem Mittagessen ist im Stundenplan als Freizeitstunde (Arbeit - Wohnen - Freizeit), nach Möglichkeit im Freien vorgesehen.
  • Am Endee des Schultags wird in den Klassen ein kurzer, gemeinsamer Abschluss gestaltet.

Unsere Schüler:innen lernen ganzheitlich durch Bewegung, Sinneserfahrungen und möglichst selbständiges Handeln. In Formen wie zum Beispiel Einzelförderung, Kleingruppen, Lernen an Stationen und Freiarbeit. Es können auch klassenübergreifende Lerngruppen gebildet werden.

Unterrichtsinhalte sind beispielsweise:

  • Lesen und Schreiben, unterstützt durch den Einsatz schuleigener Anlautgebärden
  • Mathematik
  • Sport und Schwimmen
  • Gestalten und Musik
  • Basale Lernangebote aus den Bereichen Unterstützte Kommunikation und Selbstversorgung ergänzen je nach Bedarf das Unterrichtsangebot
  • Nutzung von Medien
  • Der Grundwortschatz an Gebärden der HSS

Wichtig ist es, das jedes Kind individuell ist und sein eigenes Lerntempo hat. Deshalb wird genauso individuell auf die Bedürfnisse und den Lernstand der einzelnen Kinder eingegangen, um sie bestmöglich zu fördern.

Die Jahresplanung des Themenunterrichts(TU) in den einzelnen Klassen baut auf den aktuellen Interessen ud Lebenswelten der Schüler:innen und dem Bildungsplan der Schule für Geistigbehinderte auf. Es werden zudem auch klassenübergreifende Themen in der Grundstufe abgesprochen, die gemeinsame Aktivitäten über die einzelnen Klassen hinaus ermöglichen. (Mögliche Themen sind zum Bespiel: der Herbst, Weihnachten, der Frühling,…)

Eine besondere Form des fächerverbindenden Unterrichts ist unsere jährliche Projektwoche, die sich jeweils mit dem aktuellen Unterrichtsthema befasst.

Am Ende der Grundstufenzeit stellt der Übergang zur Hauptstufe einen neuen Entwicklungsschritt dar. Vielfältige Kontaktangebote in der Pause, im Rahmen der Freizeitgestaltung und in den altersgemischten AGs ermöglichen ein Kennenlernen der älteren Schüler:innen.